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Von Böblingen bis zur Schweizer Grenze

Ausbau des Südabschnitts der Gäubahn

Durch einen leistungsstarken Ausbau machen wir die Gäubahn fit für den Deutschlandtakt: Dieser wird die größten deutschen Städte alle 30 Minuten durch Fernverkehrszüge vernetzen – und das zuverlässig zur selben Zeit. Verbindungen im Regionalverkehr passen perfekt zur Taktung der Knotenbahnhöfe und sorgen für ein attraktives Mobilitätsangebot im ländlichen Raum. Reisende profitieren auf der gesamten Gäubahn von kürzeren Fahrzeiten und optimalen Anschlüssen. Mehr Kapazität und Flexibilität auf der klimafreundlichen Schiene ermöglichen einen stabilen Fahrplan.

Durch einen leistungsstarken Ausbau machen wir die Gäubahn fit für den Deutschlandtakt, Quelle: Deutsche Bahn AG / Benedikt Stahl

Mit dem Ausbau stellen wir aber nicht nur die Weichen für einen zukunftsfähigen und beschleunigten Schienenpersonenverkehr. Auch der Schienengüterverkehr gewinnt durch den Ausbau und den Deutschlandtakt. Eine gesteigerte Kapazität begünstigt die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Auch auf Störungen im Netz lässt sich mit einer leistungsstarken Gäubahn besser reagieren. Zwei starke Wirtschaftsregionen wachsen noch enger zusammen.

Mit dem Ausbau stellen wir die Weichen für einen zukunftsfähigen und beschleunigten Schienenpersonen- und Güterverkehr, Quelle: DB InfraGO AG / Uwe Miethe

Die Maßnahmen im Überblick

Grafik mit icons zu Meilensteinen
Geplante Maßnahmen, Quelle: DB InfraGO AG

155 Kilometer auf vier Abschnitten

Für die Planung unterteilt sich die 155 Kilometer lange Strecke zwischen Böblingen und der Schweizer Grenze in vier Abschnitte: Von Böblingen bis Horb, von Neckarhausen bis Grünholz, von Grünholz bis Rottweil und von Rottweil bis Gottmadingen.

Die Abschnitte im Detail

Von Böblingen bis Horb

Durch Verbesserungen an Schienen, Schwellen und Schotter sowie der Gleisführung erhöht sich die Fahrtgeschwindigkeit in Abschnitten des 49 Kilometer langen Streckenteils auf bis zu 200 km/h. In Böblingen entsteht ein Wartegleis für 740 Meter lange Güterzüge. Schnellere Personenzüge können hier überholen, so dass Personen- und Güterverkehr entflochten werden. Wo notwendig, entstehen an der Strecke Schallschutzwände. Ob diese notwendig sein werden, ermitteln unabhängige Lärmgutachten.

Geplante Maßnahmen zwischen Böblingen und Neckarhausen, Quelle: DB InfraGO AG

Von Neckarhausen bis Grünholz

Auf den 14 Kilometern zwischen Neckarhausen und Grünholz ist ein eingleisiger Tunnelneubau zwischen Neckarhausen und Sulz am Neckar und ein zweigleisiger Ausbau zwischen Sulz am Neckar und Grünholz vorgesehen:

Beim eingleisigen Tunnelneubau von Neckarhausen bis Sulz ist eine Neutrassierung der Strecke geplant.

Für den zweigleisigen Ausbaus zwischen Sulz und Grünholz auf fünf Kilometern erfolgt auch die Untersuchung und ggf. Anpassung der Eisenbahnbrücke am Neckarsteg und der beiden eingleisigen Bahnübergänge zwischen Sulz und dem Oberndorfer Stadtteil Aistaig an die neuen Gegebenheiten. Zudem entstehen Stützmauern und eventuell notwendige Schallschutzwände. Ob diese notwendig sein werden, ermitteln unabhängige Lärmgutachten.

Geplante Maßnahmen zwischen Neckarhausen und Grünholz, Quelle: DB InfraGO AG

Von Grünholz bis Rottweil

Auf dem 21 Kilometer langen Streckenabschnitt von Grünholz nach Rottweil ist ein zweigleisiger Ausbau von 12 Kilometern zwischen Grünholz und Epfendorf geplant. Im Oberndorfer Stadtteil Aistaig erfolgt die Anpassung des Bahnübergangs in der Schulstraße sowie zweier Eisenbahnbrücken an die Erfordernisse des zweigleisigen Ausbaus. Die Zweigleisigkeit erfordert in Oberndorf am Neckar einen Ausbau des Bahnhofs sowie die Anpassung der B14 und der Straßenbrücke der Rosenfelder Straße. In Altoberndorf ist ein Umbau der Straßenbrücke der Unteren Straße notwendig. Zudem entstehen auf dem Streckenabschnitt eventuell notwendige Schallschutzwände. Ob diese notwendig sein werden, ermitteln unabhängige Lärmgutachten. In Rottweil erfolgt der Ausbau des Bernburgtunnels gemäß den Vorgaben für internationale Güterverkehrslinien.

Geplante Maßnahmen zwischen Grünholz und Rottweil, Quelle: DB InfraGO AG

Von Rottweil bis Gottmadingen

Zwischen Rietheim-Weilheim und Tuttlingen ist ein zweigleisiger Ausbau von acht Streckenkilometern vorgesehen. Dieser macht den Umbau der Haltepunkte Weilheim, Wurmlingen-Nord, Wurmlingen-Mitte und Tuttlingen-Schulen erforderlich. Zudem erfolgen Anpassungen am Bahnübergang in der Kirchstraße in Weilheim sowie an den Eisenbahnbrücken über die B14 zwischen Weilheim und Wurmlingen, die Daimlerstraße in Wurmlingen und die Max-Planck-Straße in Tuttlingen. Wo notwendig, entstehen an der Strecke Schallschutzwände. Ob diese notwendig sein werden, ermitteln unabhängige Lärmgutachten.

Für die Entflechtung von Personen- und Güterverkehr ist in Wurmlingen ein Überholgleis geplant. Der Ausbau des Hattinger Tunnels nahe des Immendinger Ortsteils Hattingen soll die durchgehende Umsetzung der Vorgaben für internationale Güterverkehrslinien auf der Gäubahn herstellen. Durch den Neubau der Umfahrungskurve bei Singen, die sogenannte Singener Kurve, entfallen für den Güterverkehr zukünftig aufwändige Fahrtrichtungswechsel in Singen. Die Optimierung der Streckengeschwindigkeit zwischen Singen und Gottmadingen auf 160 km/h durch Verbesserungen an Schienen, Schwellen und Schotter sowie der Gleisführung beschließt die auf dem 71 Kilometer langen Streckenabschnitt geplanten Maßnahmen.

Geplante Maßnahmen zwischen Rottweil und Gottmadingen, Quelle: DB InfraGO AG

Aktueller Planungsstand und nächste Schritte

Seit Oktober 2016 gehört das Vorhaben „ABS Stuttgart - Singen - Grenze D/CH (Gäubahn)“ zum vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Im Dezember 2021 hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) der DB InfraGO AG den Planungsauftrag erteilt. Die Planung für den Ausbau des Südabschnitts der Gäubahn befindet sich am Anfang des Planungsprozesses, in der sogenannten Grundlagenermittlung und Vorplanung.

Grafik zum Projektverlauf
Weiterer Projektverlauf, Quelle: DB InfraGO AG